Igel ist "Wildtier des Jahres"
Der Igel ist in ganz Deutschland verbreitet. Sein ursprünglicher
Lebensraum waren Heckenlandschaften, feuchtes Grasland und offene
Laubwälder. Igel brauchen kleinteilige Strukturen wie Gebüsche und
Gehölze, in denen sie ausreichend Futter und Versteckmöglichkeiten
finden. Diese Bedingungen bot ihnen lange auch die vom Menschen
gestaltete Kulturlandschaft, die früher noch abwechslungsreich
gegliedert war. Heute aber sieht es auf dem Land immer eintöniger aus,
und die Stacheltiere sind häufiger in Siedlungsbereichen mit Gärten und
Grünanlagen anzutreffen. Inzwischen gibt es in Städten bis zu neunmal so
viele Igel wie auf dem Land. Doch auch hier lauern Gefahren: Viele Igel
sterben durch Unfälle mit Autos oder werden durch Mähroboter verletzt.
Erkennungsmerkmal des Igels ist sein braunes Stachelkleid mit den hellen
Spitzen. Bei Gefahr kann er sich einrollen, um sich mit den Stacheln
vor Feinden oder Stürzen zu schützen. Weniger bekannt ist, dass er auch
gut schwimmen kann und ein feines Gehör hat.
Der Igel ist hauptsächlich nachtaktiv und legt bei der Suche nach
Futter oft mehrere Kilometer pro Nacht zurück. Er ernährt sich von
verschiedenen bodenlebenden Organismen wie Regenwürmern und von Insekten
wie Ohrwürmern, Käfern oder Schmetterlingsraupen. Seine Beute spürt er
mit seinem guten Geruchssinn auf. Auch Feinde und Artgenossen kann er
damit auf größere Distanz wahrnehmen. Im Herbst bereitet sich der Igel auf den Winterschlaf vor: Er frisst
sich eine Fettreserve an, um die kalten Monate zu überstehen. Ab Oktober
sucht er sich ein geschütztes Versteck, wie einen Laubhaufen oder einen
Hohlraum, in dem er ungestört Winterschlaf halten kann. Was die meisten
Menschen nicht wissen: Ab und zu unterbricht der Igel seinen
Winterschlaf und fährt seinen Stoffwechsel hoch, zum Beispiel um zu
urinieren oder sein Nest zu wechseln. - Quelle: DWS. - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek
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