Überraschung in Bremen: GRÜNE Finanzsenatorin verliert Urwahl
Foto © Dr. Ernst Hoplitschek |
Kommentar
Wenn jemand bei den GRÜNEN, wie Linnert, von 1991 bis zu ihrer Wahl als Senatorin im Jahre 2007 Abgeordnete der Bremer Bürgerschaft war, also 16 Jahre bzw. vier Legislaturperioden, überrascht der Wechsel nicht. Zur grünen Rest-DNA gehört, dass Teile der "Basis" ein Gespür dafür haben, wenn Mandatszeiten unangemessen überdehnt werden, wenn also "geklammert" wird - daher ihre Nicht-Wahl. Wären die GRÜNEN ihren Gründer-Werten in Fragen der politischen Kultur treu geblieben, hätte Linnert schon früher gehen müssen - jetzt wurde sie "gegangen". Im Grundsatzprogramm der GRÜNEN zur Zeit der Gründung im Jahre 1980 wollt man explizit Ämter (in der Partei) und Mandate (Parlament) auf Zeit, um "Erbhöfe", wie man sie bei den "etablierten Parteien" kritisiert hatte, zu verhindern.
28 Jahre MdB
Vor Linnert mussten schon andere grüne Politiker den Unmut der "Basis" über das "Klammern" spüren, etwa Marieluise Beck, Jahrgang 1952, gelernte Realschullehrerin. Sie war zunächst von 1983 bis 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags MdB); dann wieder von 1987 bis 1990. Dann wieder von 1994 bis 2017. ununterbrochen. Sie kommt auf 28 Jahre als MdB. Erst eine angekündigte Kampfkandidatur einer Konkurrentin im Bremer Landesverband DIE GRÜNEN und die nackte Angst davor, dabei zu verlieren, führte bei ihr zu dem Entscheid, zur Bundestagswahl 2017 nicht mehr anzutreten. - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek
Kommentare
Kommentar veröffentlichen