Horst Mahler ist tot!
Nach einer langen, schweren Krankheit verstarb er im Alter von 89 Jahren in Berlin. Wie zahlreiche seiner Kollegen meinten, war Mahler ein äußerst fähiger Jurist. Er hat dieses Talent, das ihm innewohnte, brachliegen lassen, da er sich immer mehr politisierte. Alles begann damit, dass Beate Klarsfeld, die dem BK Kiesinger 1968 eine Ohrfeige versetzt hat, weil sie ihn für einen ehemaligen Nazi hielt, juristischen Beistand erhielt. Er verteidigte auch den Studentenführer Rudi Dutschke.1969 übernahm er die Verteidigung der Brandstifter von Kaufhäusern, Andreas Baader und Gudrun Ensslin. Er gründete kurz darauf mit ihnen die linksextreme Terrorgruppe RAF.
In den 1990er-Jahren vollzog Mahler einen drastischen Seitenwechsel: Er wurde für einige Jahre Mitglied der NPD, veröffentlichte eine „Flugschrift an die Deutschen, die es noch sein wollen, über die Lage ihres Volkes“ und gründete eine nationale Bürgerbewegung.
Mahler wurde wegen Holocaust-Leugnung mehrfach von deutschen Gerichten verurteilt. Im April 2010 stellte das Landgericht München II zwei Gesamtfreiheitsstrafen auf die Werte von zwei Jahren und vier Monaten sowie von sieben Jahren und zehn Monaten zusammen. Ab 2009 verbüßte Mahler in Brandenburg/Havel eine Haftstrafe. Er schrieb dennoch eine antisemitische Hetzschrift mit 200 Seiten Umfang, während er im Gefängnis war. Diese wurde von Unbekannten ins Netz gestellt.
Im Oktober 2020 wurde Mahler aus dem Gefängnis entlassen und zog nach Kleinmachnow bei Berlin in Brandenburg. Ein weiterer Prozess gegen ihn wurde im April 2023 aufgrund seiner schweren Krankheit vorläufig eingestellt und angesichts seines Gesundheitszustands nicht wieder aufgenommen. - Text: Dr. Ernst Hoplitschek
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