Der Nahost-Konflikt und die militärischen Auseinandersetzungen in der
Region nach dem Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 wirken sich auch
auf den Flugverkehr mit Deutschland aus. In den elf Monaten von Oktober
2023 bis August 2024 sind 666 700 Fluggäste mit einem Ziel in Israel,
Jordanien, Irak, Iran oder im Libanon von deutschen
Hauptverkehrsflughäfen aus gestartet. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt, waren das 33,6 % weniger als von Oktober 2022 bis
August 2023, als 1,0 Million Passagiere in diese Staaten flogen.
Lufträume wurden zeitweise gesperrt und viele Fluggesellschaften hatten
in den vergangenen Monaten aufgrund der unsicheren Lage immer wieder für
mehrere Wochen Flüge in die Region gestrichen. Vor allem betroffen
waren Flüge nach Tel Aviv und Beirut, aber auch Flüge nach Amman,
Teheran und ins irakische Erbil. Am stärksten ging die Zahl der
Passagiere zurück, die von Deutschland aus nach Israel flogen: Sie sank
um 54,0 % von 547 800 (Oktober 2022 bis August 2023) auf 251 800 seit
Oktober 2023.
Aber auch in den Libanon reisten von Oktober 2023 bis August 2024
deutlich weniger Fluggäste (134 600) als im Vorjahreszeitraum (-30,4 %).
Der Rückgang betrifft somit am stärksten den Flugverkehr mit den beiden
Staaten in der Region, in die üblicherweise die meisten Passagiere aus
Deutschland reisen. Die Zahl der Passagiere mit Ziel Jordanien ging um
15,2 % auf 87 000 zurück. Dagegen nahm die Zahl der Passagiere mit dem
Flugziel Iran im selben Zeitraum um 4,7 % auf 92 500 zu. In den Irak
reisten 100 800 Fluggäste und damit deutlich mehr als im
Vorjahreszeitraum (+40,2 %). 98,7 % der Passagiere in den Irak in diesem
Zeitraum hatten als Flugziel den Flughafen Erbil in der Region
Kurdistan-Irak. Der Flugverkehr in diese Region war auch vor dem 7.
Oktober 2023 wegen der instablien Sicheheitslage Schwankungen unterworfen. - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek
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