Neue Infos zum Bestattungswesen!
26 300 Personen im Jahr 2023 im Bestattungshandwerk tätig
Der zunehmende Bedarf schlägt sich auch in gestiegenen Beschäftigtenzahlen und Umsätzen nieder. Im Jahr 2023 waren rund 26 300 Personen bei den hierzulande ansässigen 4 200 Unternehmen im Bestattungshandwerk tätig, das waren 2,5 % mehr als noch ein Jahr zuvor. Der Anteil der geringfügig entlohnten Beschäftigten ist bei den Bestattern mit rund einem Drittel (31,2 %) deutlich höher als im Handwerk insgesamt (12,0 %). Auch die erwirtschafteten nominalen Umsätze sind 2023 gegenüber dem Vorjahr gestiegen: von rund 2,26 Milliarden Euro auf rund 2,32 Milliarden Euro.
2024 starben mit rund 1,0 Million Menschen 16 % mehr als zehn Jahre zuvor
Die Nachfrage nach Bestattungsdienstleistungen und damit auch nach Fachkräften in dieser Branche steigt stetig an – auch aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung in Deutschland. Im Jahr 2024 starben hierzulande rund 1,0 Million Menschen – das waren 16 % mehr als noch zehn Jahre zuvor. Im Jahr 2014 gab es rund 868 000 Sterbefälle.
Friedhöfe erstrecken sich auf 0,1 % der Bodenfläche Deutschlands
Die Friedhofsflächen umfassten bundesweit im Jahr 2024 rund 38 500 Hektar – das waren rund 0,1 % der gesamten Bodenfläche Deutschlands. Nicht eingerechnet bei den klassischen Friedhofsflächen sind Waldbestattungsflächen. Diese erstreckten sich im Jahr 2024 auf rund 2 500 Hektar.
In Deutschland regeln die Bestattungsgesetze der Länder die Bestattungspflicht und den Friedhofszwang. In einigen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz oder Schleswig-Holstein gab es Reformen, um die traditionellen Vorgaben zu lockern.
Knapp neun von zehn importierten Holzsärgen stammten 2024 aus Polen
Die Bestattungsbranche hierzulande setzt auch auf Waren aus dem Ausland. Im Jahr 2024 wurden rund 451 000 Särge aus Holz im Wert von insgesamt 40,5 Millionen Euro nach Deutschland importiert. Das waren mengenmäßig 4,1 % mehr als noch ein Jahr zuvor. Im Jahr 2023 waren es 433 000 Holzsärge im Wert von 40,9 Millionen Euro. Knapp neun von zehn importierten Särgen stammten 2024 aus Polen (85,1 %). Aus Deutschland exportiert wurden dagegen im Jahr 2024 rund 1 260 Särge aus Holz im Wert von 77 000 Euro.
Preise für Bestattungen gestiegen
Verbraucherinnen und Verbraucher mussten für Bestattungen 2024 mehr ausgeben als im Jahr zuvor. Die Preise für Särge, Urnen, Grabsteine o.a. Begräbnisartikel sind im Jahr 2024 um 3,9 % gegenüber 2023 und die Preise für Bestattungsleistungen und Friedhofsgebühren um 4,6 % gestiegen. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 2,2 %.
8,3 % weniger Ausgaben für staatliche Kostenübernahme für Bestattungen als zehn Jahre zuvor
Nicht immer sind die Hinterbliebenen mit Mitteln aus dem Nachlass, eigenem Einkommen oder Vermögen in der Lage, die Kosten einer Bestattung zu tragen. Im Jahr 2024 haben die Sozialhilfeträger in Deutschland 54,2 Millionen Euro brutto für sogenannte Sozialbestattungen ausgegeben – das waren 8,3 % weniger als zehn Jahre zuvor (2014: 59,1 Millionen Euro). Im Jahr 2024 gab es rund 16 300 Empfängerinnen und Empfänger wie Angehörige oder testamentarisch eingesetzte Erben, die zur Bestattung verpflichtet waren und bei denen die beantragten Bestattungskosten übernommen wurden. Zehn Jahre zuvor waren es rund 23 000 Empfängerinnen und Empfänger.
929,8 Millionen Euro kommunale Einnahmen durch Gebühren und Entgelte im Friedhofs- und Bestattungswesen im Jahr 2023
Für die kommunalen Kassen sind Bestattungen aber auch eine Einnahmequelle. Die Kernhaushalte der Städte und Gemeinden in den Flächenländern (ohne Stadtstaaten) erzielten im Jahr 2023 Einnahmen von 929,8 Millionen Euro aus Verwaltungs- und Benutzungsgebühren und ähnlichen Entgelten im Friedhofs- und Bestattungswesen. Das waren 1,3 % mehr als im Jahr 2022 (918 Millionen Euro) und gut ein Viertel (27,4 %) mehr als zehn Jahre zuvor (2013: 730 Millionen Euro). - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek



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