Immer mehr Lehrkräfte ohne Lehramtsprüfung!

 An den Schulen in Deutschland unterrichten wegen des Lehrkräftemangels immer mehr sogenannte Quer- und Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger, also Lehrkräfte ohne anerkannte Lehramtsprüfung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, traf das im Schuljahr 2023/24 auf 10,5 % der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen zu: Rund 77 600 der insgesamt 739 500 Lehrkräfte dort hatten keine anerkannte Lehramtsprüfung. Im Schuljahr 2015/2016 lag der Anteil mit 4,5 % noch deutlich niedriger. Damals unterrichteten 29 900 der insgesamt 667 400 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen ohne anerkannte Lehramtsprüfung. Als Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger bezeichnet man Personen, die über kein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen und die ohne das Absolvieren des eigentlichen Vorbereitungsdienstes (Referendariat) in den Schuldienst übernommen werden. Bei Quereinsteigerinnen und -einsteigern besteht im Gegensatz dazu die Pflicht eines Referendariates. In der Schulstatistik können Lehrkräfte ohne anerkannte Lehramtsprüfung nicht separat nach Seiten- oder Quereinstieg ausgewiesen werden.

Noch höher als an allgemeinbildenden Schulen ist der Anteil der Quer- und Seiteneinsteiger/-innen an beruflichen Schulen: Im Schuljahr 2023/24 hatten 16,6 % der insgesamt 123 800 Lehrkräfte an beruflichen Schulen keine anerkannte Lehramtsprüfung. Gegenüber dem Schuljahr 2015/16 hat sich der Anteil kaum verändert: Damals unterrichteten 20 600 von 122 500 Lehrkräften ohne anerkannte Lehramtsprüfung (16,8 %). - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek

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