Presse-Info der Stadt Erftstadt zum "Hochwasser"

Die Hochwasserkatastrophe von 2021 hat Erftstadt und die gesamte Region schwer getroffen. Bewohner:innen, Hilfskräfte und alle Verantwortlichen hielt die Extremsituation, die auch zahlreiche Menschenopfer in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz forderte, tagelang akut in Atem. Die Aufarbeitung der Katastrophe läuft in vielfacher Hinsicht weiter, nicht nur im Bereich des Wiederaufbaus. Ein Aspekt hinsichtlich der Auswertung und der Konzeption künftiger Maßnahmen ist das ASB-Resilienzprogramm. Erftstadt ist bezüglich der Starkregen- und Hochwasserereignisse von 2021 eine der Pilotregionen dieses Projekts.

Dr. Cordula Dittmer und Dr. Daniel F. Lorenz von der Katastrophenforschungsstelle (KFS) der Freien Universität Berlin und der Akademie der Katastrophenforschungsstelle (AKFS) erklären: „Im ASB-Resilienzprogramm werden in Kooperation mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der Katastrophenforschungsstelle (KFS) und der Hochschule Bielefeld (HSBI) aus sozialwissenschaftlicher Sicht kommunale Bedarfe zur Katastrophenvorsorge und -bewältigung ermittelt und an die regionale Situation angepasste Unterstützungsmaßnahmen entwickelt, umgesetzt und evaluiert.“ Das Projekt diene dazu, in ausgewählten Pilotregionen die Resilienz auf kommunaler Ebene zu steigern, um gegenüber künftigen Krisen und Katastrophen besser gewappnet zu sein. Konkrete Maßnahmen sollen - basierend auf lokalen Bedarfen - identifiziert und durch die lokale Gliederung des ASB umgesetzt werden. „Das Projekt trägt damit unmittelbar zur Steigerung der Resilienz und individuellen Katastrophenvorsorge bei. Da das Projekt vom ASB getragen wird, entstehen keine Kosten. Die Region erhält darüber hinaus wissenschaftliche Ergebnisse über den Stand der Katastrophenvorsorge/Resilienz der Bevölkerung und kann diese sowohl für die weitere Kommunikation mit der Bevölkerung, aber auch für die Entwicklung eigener Maßnahmen nutzen“, heißt es in der Projektbeschreibung. 

Um entsprechende Informationen zu sammeln, hat die KFS im Rahmen des ASB-Resilienzprogramms eine Bevölkerungsumfrage zum Thema Katastrophen erstellt, „um einerseits den Stand der Bewältigung zu erheben und andererseits das Vorsorgeniveau und die Selbsthilfefähigkeiten abzubilden“, erläutern Dr. Cordula Dittmer und Dr. Daniel F. Lorenz. 

„Alle Bewohner:innen aus Erftstadt können an der Befragung teilnehmen und so dabei helfen, nützliche Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen“, betont Bürgermeisterin Carolin Weitzel, die um eine rege Teilnahme an der Befragung bittet.

 „Kommunen sowie Hilfs- und Blaulichtorganisationen stehen bedingt durch den Klimawandel vor zahlreichen Herausforderungen. Solche Schadensereignisse werden in Ausmaß und Häufigkeit zunehmen. Extreme Dürren, Waldbrände und Hochwasser sind in Mitteleuropa an der Tagesordnung. Deshalb gilt es, sich sowohl auf der politischen, organisationalen, kommunalen und individuellen Ebene vorzubereiten“, so die Organisatoren des ASB-Resilienzprogrammes.

„Ziel wird sein, aus persönlich Erlebtem sowie aus Konzepten der Katastrophenforschung und internationalen Resilienzprogrammen ein Konzept für Erftstadt zu entwickeln“, resümiert Alexander Kern von der Stabsstelle für Planwerke Notfallschutz und Gefahrenabwehr der Stadt Erftstadt. - Das Foto zeigt die Flut im Zentrum von Bleisheim, einem Ortsteil von Erftstadt, am 21.07.2021. - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek

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