Hohe Schulden!

Nach den Ergebnissen einer Modellrechnung waren die nordrhein-westfälischen Gemeinden und Gemeindeverbände einschließlich ihrer Beteiligungen zum Jahresende 2022 beim nicht-öffentlichen Bereich mit 83,4 Milliarden Euro verschuldet. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 1,5 Milliarden Euro bzw. 1,8 Prozent mehr als zu Beginn des Jahres. Bezogen auf die Bevölkerung des Landes ergibt sich daraus eine Verschuldung von 4 612 Euro pro Einwohnerin bzw. Einwohner. Die Modellrechnung ermöglicht einen von kommunalen Ausgliederungsentscheidungen unabhängigen Vergleich, da auch die Schulden ausgegliederter Einheiten berücksichtigt werden.

46,6 Milliarden Euro und damit der Hauptteil der Schulden (55,9 Prozent) entfiel auf die Kernhaushalte. Mehr als jeder dritte geschuldete Euro (31,4 Milliarden Euro; 37,7 Prozent) betraf sonstige öffentliche Fonds, Einrichtungen und Unternehmen. Hierbei handelt es sich um Marktproduzenten, die ihre Kosten überwiegend mit eigenen Umsätzen decken (z. B. Ver- und Entsorgungsunternehmen). Die Extrahaushalte trugen mit 5,3 Milliarden Euro (6,4 Prozent) zur Verschuldung bei. Hierzu zählen alle öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, die nach den Kriterien des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) dem Sektor Staat zuzurechnen sind (z. B. Bäderbetriebe und Kulturbetriebe). - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek

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