Wirecard-Prozess beginnt

Seit Donnerstag wird vor dem Landgericht München I die Milliardenpleite des früheren Dax-Konzerns Wirecard strafrechtlich aufgearbeitet. Der frühere Konzernchef Markus Braun steht mit zwei ehemaligen Managern vor Gericht - bis zu einem Urteil dürfte aber mindestens ein Jahr vergehen. Der erste Prozesstag drehte sich fast vollständig um die Verlesung der umfangreichen Anklage, die etwa fünf Stunden ohne Pause dauerte. Daneben teilte das Gericht Inhalte aus der Prozessvorbereitung mit.

1,9 Mrd Euro weg

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wussten Braun und eine Reihe Wirecard-Führungskräfte spätestens seit Ende 2015, dass ihr eigentliches Geschäft als Bezahlungsdienstleister nur Verluste machte. Durch Scheingeschäfte sollen sie sich aber weiter Milliardenkredite gesichert haben. 1,9 Milliarden Euro sind verschwunden - unklar ist, ob das Geld je existierte oder ob die Beträge erfunden wurden. Neben Braun sind der frühere Wirecard-Chefbuchhalter Stephan Freiherr von E. und der frühere Chef eines Wirecard-Unternehmens in Dubai, Oliver B., angeklagt. Der ehemalige Wirecard-Vorstand Jan Marsalek ist auf der Flucht. Während von E. wieder frei ist, sitzt B. wie Braun weiter in Untersuchungshaft. - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek

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