Mehr "Dr. habil"

Insgesamt 1 621 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben im Jahr 2021 ihre Habilitation an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen in Deutschland erfolgreich abgeschlossen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, nahm die Gesamtzahl der Habilitationen im Vergleich zum Vorjahr um rund 6 % zu und erreichte den höchsten Wert seit 2016. Da die Zahl der Habilitationen bei den Männern gegenüber dem Vorjahr stärker stieg (von 995 auf 1 071) als bei den Frauen (von 538 auf 550), reduzierte sich der Frauenanteil an den Habilitationen leicht von 35 % auf 34 %. Im Jahr 2011 hatte der Frauenanteil noch bei 25 % gelegen. 

Albertus Magnus...

...hätte sich sicher auch habilitiert. Er steht als Bronzeplastik im Foyer des Bettenhauses der Universitätsklinik in Köln (s. Foto). Magnus (1193-1280) war ein bedeutender Gelehrter im Mittelalter, Gründer des "Studium Generale" der Dominikaner in Köln, der Vorläuferinstitution der Universität. Die Bronzeplastik stammt von Gerhard Marcks (1889-1981), entstanden im Auftrag des Rats der Stadt Köln 1955. Es ist ein Modell der großen Skulptur von Magnus, die vor dem Hauptgebäude der Universität zu Köln steht.

"Plastiktitel"

Hinweis: Der Titel "habil" ist oft die Vorstufe zum Professor, also zum Hochschullehrer und entsteht mit einer weiteren wissenschaftlichen Arbeit nach der Dissertation. Bleibt der Schritt zum Professor aus, erkennt man habilitierte Männer und Frauen am Zusatz "Privatdozent". Allerdings gibt es viele Professoren, die sich nicht habilitiert haben und zum Professor (von der Politik) "berufen" wurden und die von den habilitierten etwas "schief" angesehen werden, da sie ihren Titel mit "habil" für "wertvoller" halten. Ganz unten in der Hierarchie der Titel steht der "Honorarprofessor", den Experten für einen "Plastiktitel" halten und oft auch an "verdiente" Politiker vergeben wird, ohne den Nachweis einer expliziten wissenschaftlichen Qualifikation. - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek

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