Windräder: Habeck blitzt bei Söder ab
In der kontroversen Debatte über den Ausbau der Windenergie in Bayern hält die
bayerische Staatsregierung an der "10H-Regel" fest. Ministerpräsident
Markus Söder (CSU) sagte nach einem Gespräch am heutigen Donnerstag (20.01.2022) mit Bundesklimaschutz- und
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), 10H sei nach Meinung der
Staatsregierung nicht der alleinige Grund für die Schwäche der
Windkraft. "Deswegen glauben wir auch, dass 10H bleiben kann." Söder erneuerte aber
seine Ankündigung, mehr Ausnahmen zu ermöglichen - zum Beispiel im
Staatswald und beim Repowering, also dem Ersatz alter Anlagen durch
modernere und leistungsfähigere. Das Ziel der Bundesregierung,
deutschlandweit zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft zu
reservieren, sehe Bayern skeptisch. "Weil zwei Prozent bedeuten 200.000
Fußballfelder, die wir dann mit Wind ausweisen müssten. Das ist
zumindest eine ganz große Ambition." Das Beharren auf dem Status quo, so Experten, habe Folgen: Die 10H-Regel behindere den
Bau von Windrädern deutlich, falls sie nicht einen Abstand vom zehnfachen
ihrer Höhe zur nächsten Siedlung einhielten. Das bedeutet in der Regel
zwei Kilometer und mehr – dieser Abstand könne fast nirgends im Freistaat
eingehalten werden.
In 2023 sind Landtagswahlen
Für Söder geht es um mehr als nur um Klimaschutz. Der bayerische MP muss als Spitzenmann der CSU im nächsten Jahr Landtagswahlen durchstehen und bei einer Zusage zu den Plänen von Habeck den bayerischen Wählern erklären, warum die Staatsregierung einen Beitrag zur Verschandelung der schönen bayerischen Natur- und Kulturlandschaft leiste mit erheblichen Folgen für den Tourismus und den Wert der Immobilien der Häuslebesitzer an den Randlagen der bayerischen Gemeinden. - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek
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