Illegale Wahlwerbung
Medien wie faznet berichten: Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat Wähler, deren Daten man bei
Facebook abgegriffen hat, mit gezielter Werbung angesprochen.
"Microtargeting" nennen Experten dieses Verfahren. Es erlaubt Werbetreibenden,
ihre Botschaften zielgenau an die Adressaten zu bringen. Jetzt räumte das von den
Grünen geführte Umweltministerium am Freitag diese Praxis ein: Man habe sich
seit 2018 dieser Praxis bedient und in rund 130 Fällen mit
Facebook-Anzeigen ganz gezielt Grünen-Anhänger umworben. Gesucht hatte
das Umweltministerium Facebooknutzer, die sich besonders für
Naturschutz, ökologische Landwirtschaft oder für die Grünen
interessierten. Die Nutzer bekamen dann entsprechende Werbung
aufgespielt. Juristen bewerten die Causa so: Es handele sich „auf alle Fälle um eine illegale Praxis. Staatliche
Öffentlichkeitsarbeit muss parteipolitisch neutral sein – auch in Bezug
auf den Adressatenkreis.“ Die CDU fordert jetzt eine "parlamentarische Aufarbeitung" und hofft darauf, dass die Staatsanwaltschaft sich der Sache annimmt. - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek
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