Die Tücken der Umfragen

Mutmaßlich werden Umfragen vor Wahlen immer mehr zu "Wahlkampfinstrumenten", d.h., dass sie zur Beeinflussung der Wähler beitragen. Erfahrungsgemäß mobilisieren die "Volksparteien" ihre Anhängerschaft immer dann, wenn die Umfragen "ihrer" Partei hinter der des Konkurrenten sehen. Andererseits führt ein großer Vorsprung in den Umfragen oft zur Wahlmüdigkeit der eigenen Anhänger: "Die gewinnen ja sowieso". Es gibt aber auch ein anderes Phänomen, nämlich den "flexiblen" Wähler.

 "Flexible" Wähler

Umfragen liegen oft daneben, was darauf schließen läßt, dass die Aussagen der telefonisch befragten Wähler als sehr "flexibel" zu bewerten sind bzw. dass bestimmte Ereignisse zwischen dem Tag der Umfrage und dem Wahltag einen nicht zu unterschätzenden Einfluß auf das Wählerverhalten haben und die von den Umfragen nicht erfasst werden. Ein Beispiel ist der Vergleich einer Umfrage des Instituts "Insa" zu den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt vom 26.05.2021. Ich habe diese Umfragewerte in Klammern gesetzt. Davor diejeweiligen Wahlergebnisse vom 06.06.2021. Hinweis: Es geht um  10 Tage Differenz!

Ergebnis Landtagswahlen/Umfrage vom 2 6.05.2021/Differenz

CDU 37,1 (25) = +12,1, AfD 20,8 (26), -5,2, Linke 11 (13) -2, SPD 8,4 (10) -1,6, Grüne 5,9 (11) -5,1, FDP 6,4 (8) -1,6, Sonstige 7,2 (7) +0,2. Fazit: Die stärksten Abweichungen: CDU, AfD, Grüne, Linke, SPD, FDP. - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek


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