"Ein Sieg über die Arroganz der Macht"

Foto © Sandor Halank
So titelt Vera Lengsfeld ihr Essay zum Thema Machtwechsel in Thüringen. Ihre Kernthese darin lautet: "Das Wahlergebnis zeigt auch, dass die Nazikeule nicht ausreicht, um die Partei zu neutralisieren. Es wurde dabei völlig ausgeblendet, dass die Partei so stark werden konnte, weil sich besonders die CDU unter Merkel nicht mehr um ihre Stammklientel und ihre Kernkompetenz geschert hat". Am gestrigen Mittwoch (05.02.2020) wurde Thomas Kemmerich (FDP) mit 45 Stimmen im Landtag zu Thüringen zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Fast alle private Medien, von Bild bis Taz, alle Staatsmedien, also von ARD bis ZDF - und Deutschlandfunkt sowieso - schimpfen wie die Rohrspatzen und verweisen dabei immer wieder darauf, dass Kemmerich auch mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD in dieses Amt gekommen sei; viele fordern den Rücktritt von Kemmerich und Neuwahlen. Dass die FDP dieses auch fordert, muss  verwundern; sie hätte bei Neuwahlen Null-Chancen auf einen Weidereinzug in den Landtag, wo sie heute als kleinste Fraktion sitzt.

"Klappe halten"

Viele der Kritiker heucheln, zumal jene der Linken. Als Nachfolgepartei der SED, die Menschen bei ihrer Flucht erschossen hat, deren Machtapparat mit  Mielke an der Spitze Millionen von Menschen aushorchte und deren Repräsentanten von heute, sich weigern, die DDR einen "Unrechtsstaat" zu bezeichnen, sollten die Klappe halten. Nein, der "Dammbruch" bzw. "Tabubruch" erfolgte 2014, als es zur Bildung einer rot-rot-grünen Koalition, den schlimmsten Giftcocktail - siehe Berlin - den man sich vorstellen kann. - Text: Dr. Ernst Hoplitschek, Foto © Sandro Halank, Wikimedia Commons

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