Wegen Erdogan-Sympathie: St. Pauli feuert Profi

Foto © Dr. Ernst Hoplitschek
In letzter Zeit häufen sich Vorfälle, wo einzelne Profis oder auch ganze Teams, aber auch einzelne Zuschauer in diversen Stadien und Ländern, den Fußball für ihre politischen Zwecke instrumentalisieren bzw. als Bühne für effektive Selbstdarstellungen nutzen.

Fall 1

Fußballprofi Cenk Sahin vom Kiezklub St. Pauli hatte unlängst auf Instagram gepostet, verursacht durch die Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien: "Wir sind an der Seite unseres heldenhaften Militärs und der Armeen. Unsere Gebete sind mit euch!". Darauf folgte eine heftige Reaktion vieler Pauli-Fans, die den Rauswurf des Profis forderten. Die Klubleitung hat den Profi daraufhin mit Wirkung vom 14.10.2019 freigestellt, also gefeuert, weil das Statement Sahin "grundsätzlich den Werten des Vereins widerspricht."

Fall 2

Hängt auch mit der Militäroffensive der Türkei zusammen. Zum zweiten Mal salutierten Spieler der türkischen Nationalmannschaft während eines EM-Qualifikationsspiels mit militärischer Geste, um so ihre Sympathie ,mit der Politik ihres Präsidenten Erdogan zum Ausdruck zu bringen. Am Freitag (11.10.2019) geschah dies im Spiel gegen Albanien. Die Aktion wiederholte sich am Montag (14.10.2019) nach dem 1:1-Ausgleichstreffer durch die Türkei bei der EM-Quali im Stade de France gegen Frankreich, und zwar in der 81. Minute. Jetzt untersucht die UEFA die Vorgänge. Zwei deutsche Nationalspieler mit türkischen Wurzeln, nämlich Emre Can und Ilkay Gündogan, "likten" ein Foto des Militärgrußes auf Instagram und ernteten viel Kritik

Fall 3

Beim EM-Qualifikationsspiel zwischen Bulgarien und England am Montag (14.10.2019) ist es zu rassistischen Ausfällen durch bulgarische "Fans" gekommen. Manche zeigten den Hitlergruß. Der Schiedsrichter Ivan Bebek (Kroatien) musste deshalb die Partie noch vor der Halbzeit zweimal unterbrechen. Das Spiel endete 6:0 für England. Auch hier wird die UEFA den Vorgang untersuchen. - Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek

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