SPD: Jetzt Rolle rückwärts?
Text/Foto © Dr. Ernst Hoplitschek
|
Der CDU geht es um den Machterhalt und darum, die SPD zu
schwächen
Das Szenario ist doch ganz einfach zu beschreiben: Der CDU geht
es um den Machterhalt in den nächsten vier Jahren im Kanzleramt, die wohl
letzte Amtszeit einer Bundeskanzlerin Angela Merkel. Alle "Jamaikaner" sind über dieses
Stöckchen gesprungen, nur nicht die FDP. Folge: Die Bundeskanzlerin, die in den
letzten Jahren ohne viel Zutun „alleine“ bestimmt hat, muss zum ersten Mal um
ihren Posten kämpfen, was sie hätte nicht machen müssen, wäre die SPD im Boot
geblieben. Die SPD hat absolut richtig gehandelt, nach der Wahlschlappe zu sagen:
„Wir gehen in die Opposition.“ Dabei hat sie auch die Erkenntnis beflügelt,
dass viele Themen ihres Kernbereichs „Soziales“, wo sie als Regierungspartei
viele Reformen angestoßen hat (z.B. Renten), vom Wähler nicht honoriert worden ist. Überdeckt wurde dieser „innenpolitische Fleiß" der SPD von der „internationalen Strahlkraft“ der Kanzlerin, die in der großen
weiten Welt herumreist und mit den Mächtigen dieser Erde über Lösungen von
internationalen Krisen sinniert und diese als die notwendige Globalpolitik im
Wahlkampf angepriesen hat. Keine Frage: Das Ziel der CDU, die SPD jetzt wieder
ins „Boot“ zu locken, dient der Absicht, die SPD am Ende zu schwächen.
„Mehr Schulz, weniger SPD-Programm!“
Die SPD muss sich in der Opposition programmatisch und
personell neu aufstellen und kann ohne Rücksicht auf eine GroKo-Disziplin ein
eindeutiges und von der CDU unterscheidbares Profil entwickeln und dies dem
Wähler vermitteln. Ob Schulz dafür die richtige Kandidat ist, da gibt es
berechtigte Zweifel. Ein Hauptzweifel bestehe darin, das bemängeln Kritiker, dass
er in seinem Wahlkampf zu viel auf das offizielle SPD-Wahlprogramm geschaut habe
und permanent davor Angst hatte, von der „Parteilinie“ abzuweichen, und die
Furcht hatte, Kritik von den eigenen Leuten einstecken zu müssen. Die beste Lösung für die SPD wäre, einen Kandidaten
oder Kandidatin zu finden, der/die neu, jung, unverbraucht und ohne Parteibuchscheuklappen
den Leuten sagt, wo der Schuh bei den „großen Themen“ drückt.
„Vorteil SPD“
Kommentare
Kommentar veröffentlichen